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Wer verdient nach TVöD am meisten im öffentlichen Dienst?


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Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst verfügen über ein gesetzlich geregeltes Einkommen, das stetig ansteigt. Aber wer sind nach TVöD eigentlich die Topverdiener in Verwaltung und Co.?

Frankfurt – Die Gehälter von Beschäftigten in öffentlichen Einrichtungen sind nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, dem sogenannten TVöD, geregelt. Darin sind die Höhe des monatlichen Verdiensts sowie Jahressonderzahlungen festgelegt – einheitlich und für alle transparent. Je nachdem, ob die Beschäftigten beim Bund oder bei den einzelnen Ländern angestellt sind, kann die Höhe des Verdiensts schwanken.

Grundsätzlich sind die Gehälter der jeweiligen Entgeltgruppe (EG) sowie die möglichen Gehaltsstufen transparent in der Entgelttabelle des jeweiligen Tarifvertrags einsehbar. Insgesamt gibt es je 15 Entgeltgruppen mit jeweils sechs Stufen, die je nach Dienstzugehörigkeit und erbrachter Leistung erreicht werden können. Bei Beamtinnen und Beamten heißt das Gehalt Besoldung.

TVöD: Qualifikation und Anspruch an die Tätigkeit bestimmen die Entgeltgruppe

VIDEO: TVöD | TV-L
Bund-Verlag GmbH

In welche Entgeltgruppe nach TVöD eine Tätigkeit fällt, richtet sich nach der erforderlichen Qualifikation. In der Regel ist das der erworbene Ausbildungsabschluss, wie das Bundesverwaltungsamt (BVA) fr.de von IPPEN.MEDIA auf Anfrage mitteilte. Aber auch Erfahrung und bereits absolvierte Dienstzeit fließen in die Eingruppierung mit ein.

Die Einstufung kann daher je nach gesuchter und ausgeübter Tätigkeit immer auch variieren, wie das BVA betont. Für gewöhnlich steht die Entgeltgruppe in den Tätigkeitsausschreibungen aufgeführt oder kann erfragt werden.

Der erworbene Ausbildungsabschluss hat Einfluss auf die Entgeltgruppe nach TVöD

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Eine grobe Einteilung in die Entgeltgruppen ergibt sich aus dem Ausbildungsabschluss:

TarifgruppenTätigkeitsmerkmale – nach Ausbildung
EG 1 – 4ohne Ausbildungsabschluss
EG 5 – 9amit mind. 3-jähriger Berufsausbildung
EG 9b – 12mit Bachelorabschluss
EG 13 – 15mit Masterabschluss

(Quelle: Bundesverwaltungsamt)

In welchen Berufsgruppen sind im öffentlichen Dienst die höchsten Gehälter drin? Wie viel verdient man da genau? Und wie unterscheidet sich der Verdienst im Vergleich zu Jobs in der Privatwirtschaft?

In den höchsten Entgeltgruppen nach TVöD sind meist Führungspersonen

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Um in die oberen Tarifgruppen zu gelangen, müssen Bewerberinnen und Bewerber verschiedene Kriterien erfüllen. So spielt neben dem erreichten Ausbildungsabschluss außerdem eine Rolle, wie viel einschlägige Berufserfahrung man mitbringt und wie anspruchsvoll die Tätigkeit ist. Je höher die Anforderung und die Verantwortung, desto höher wird die Tätigkeit auch bewertet. Um in die obersten Gruppen EG 13 bis EG 15 zu kommen, ist es daher meist erforderlich, dass man auch Managementaufgaben sowie Personalverantwortung übernimmt, also eine leitende Funktion ausübt.

Welche konkreten Berufe in die obersten EG nach TVöD fallen

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Auf dem Karriereportal stepstone.de findet sich zum Beispiel eine Stellenausschreibung vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die mit der „Top-Gruppe“, also EG15 TVöD Bund, vergütet wird. Gesucht wird eine Leiterin oder ein Leiter der Abteilung Finanzen und Controlling. Nach der Entgelttabelle TVöD wird diese Person mindestens 5017,06 Euro auf Stufe 1 bis hin zu 7144,27 Euro auf Stufe 6 verdienen. Ab März 2024 steigen die Tarife, dann sind es 5.504 Euro auf Stufe 1 beziehungsweise 7748 Euro auf Stufe 6.

Wer beim Bund oder den Ländern angestellt ist, wird nach dem TVöD vergütet. Den Spitzenverdienst erreicht man meist nur in Leitungspositionen.

Wer beim Bund oder den Ländern angestellt ist, wird nach dem TVöD vergütet. Den Spitzenverdienst erreicht man meist nur in Leitungspositionen. © Marijan Murat/dpa

In der Privatwirtschaft hat man den Vorteil, dass Gehälter frei verhandelbar sind. Das Meridiangehalt für eine vergleichbare Position im privaten Bereich ist laut stepstone.de jedoch ähnlich hoch. In Einzelfällen kann es aber auch deutlich höher ausfallen.

Gehälter im öffentlichen Dienst im Vergleich zur Privatwirtschaft

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Bei einer Tätigkeit im öffentlichen Dienst hat man dafür mehr Sicherheit und vor allem Transparenz. Man kann daher davon ausgehen, dass Kolleginnen und Kollegen, die sich in derselben Gruppe befinden, durch den TVöD tendenziell genauso viel verdienen wie man selbst. Der einzige Unterschied ist dann die jeweilige Stufe, auf der man sich je nach angesammelten Dienstjahren befindet.

Die aktuell gültige Entgelttabelle des TVöD Bund (bis 29. Februar 2024 gültig):

EntegeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
155.017,065.358,225.738,776.258,286.792,697.144,27
144.542,984.851,905.255,335.703,016.202,056.560,31
134.187,454.526,024.911,445.329,905.822,306.089,52
123.752,914.142,504.597,795.102,975.695,745.977,00
113.622,163.980,484.317,184.682,475.182,415.463,69
103.492,263.773,014.092,184.438,334.823,794.950,36

(Quelle: Bundesinnenministerium)

Ein wenig darunter, in EG 13, fällt einer aktuellen Ausschreibung zufolge die Position einer Teamleitung beim Bundestechnikzentrum. Erfahrung in Leitungsaufgaben müssen Interessierte dafür mitbringen. Es winkt dafür ein Gehalt in Höhe von 4187 Euro auf Stufe 1 (4628,76 Euro ab März 2024), das auf der höchsten Stufe maximal 6089 Euro (6635,44 Euro ab März 2024) betragen kann.

TVöD: Auch Sachbearbeitung kann je nach Anspruch in höhere Entgeltgruppe fallen

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Doch auch Sachbearbeitungstätigkeiten können sich im öffentlichen Dienst lohnen. Ist die Aufgabe anspruchsvoll und ein Hochschulabschluss dafür erforderlich, dann kann man auch dabei in eine relativ hohen Entgeltgruppe landen. Sachbearbeiterinnen oder Sachbearbeiter beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fallen gemäß einer Ausschreibung immerhin in Entgeltgruppe 11. Dafür erhalten sie auf Stufe 1 ein monatliches Gehalt von 3622 Euro (4032 Euro ab März 2024) bis hin zu 5463 Euro auf Stufe 6 (5975,19 Euro ab März 2024).

Mit einem weniger hohen Ausbildungsabschluss fällt man in die mittleren und unteren Entgeltgruppen nach TVöD – mit entsprechend geringerem Gehalt. Doch auch hier kann man unter Umständen mehr verdienen als im privaten Bereich.

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Author: Lori Nelson

Last Updated: 1703900882

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